Orientierung...
Modus 21, so schimpft sich das Projekt, in welchem Rahmen Schüler SICH orientieren sollen. Hier legt jeder Wert auf die Selbstständigkeit dieser. Eigentlich bekommt man trotz allem aber einen recht genauen Rahmen vorgegeben, in welchem mann verschiedene Aufgaben zu erfüllen hat. Was aber, wenn man sich wirklich selber orientieren will? Im Zuge dessen habe ich (vollkommen ausserhalb des Modus 21 Projektes) bei Heidelberger Druckmaschinen eine Betriebsführung für die Redaktion unserer Schülerzeitung angefragt. Diese nahmen uns mit offenen Armen auf. Sie waren begeistert von unserem Engagement, ich war wiederum begeistert von ihrem. Sie haben ein Programm auf die Beine gestellt, bei welchem wir erst einmal nur staunen konnten. Es beginnt am Morgen mit allgemeinen Informationen über das Unternehmen, über eine Berufsinformation, bis hin zu einer Werksführung am Nachmittag und eine Erklärung der Funktionsweise einer Druckmaschine. Natürlich bekommen wir auch ein kostenloses Mittagessen in der hauseigenen Kantine. Ein Traum. Fast! Das Problem: unsere Lehrer. Zunächst begann alles damit, das wir mit dem Zug fahren sollten, weil ein Kleinbus zu gefährlich wäre, wie man uns mitteilte. Auf das Argument, dass Schülergruppen unseres Gymnasiums alljährlich bei Eis und Schnee ins Riesengebirge nach Tschechien fahren, gewährte man uns einen Bus, aber mit Fahrer. Dieses Problem war also aus der Welt geschafft. Heute kam dann aber der nächste Hammer: einer der Sportlehrer ist doch tatsächlich der Meinung, sein Sportunterricht wäre wichtiger und sinnvoller als diese Exkursion nach Heidelberg. Was ist da kaputt? Man sitzt diese Zeit ohnehin nur ab, oder hat der Sportunterricht in der Kollegstufe irgendeinen Sinn? NEIN! Man verblödelt auf diese Weise Woche für Woche kostbare Zeit seines Lebens... und so entgeht einem auch ein toller, interessanter Tag in Europas namhaftesten Hersteller für professionelle Bogen-Offsetdruckmaschinen. Es entgeht einem die Chance, viele wichtige Kontakte für die spätere Zukunft zu knüpfen. Es entgeht einem die Chane das Kantinenessen auszuprobieren. Und wofür? Um 90 Minuten halbherzig einem dämlichen Ball hinterherzurennen...

claude